Projektwerkstätten – Nachhaltigkeit in Studentischer Lehre und Forschung
Studentisch organisierte Lehre, Projektlehre, Nachhaltigkeit, Selbstorganisation
Judith Bönisch M.A., Technische Universität Berlin, Zentraleinrichtung Wissenschaftliche Weiterbildung und Kooperation (ZEWK), Wissenschaftsladen kubus
In den studentisch selbstorganisierten Projektwerkstätten nehmen Studierende an der Technischen Universität Berlin ihr Lernen selbst in die Hand und gestalten eigenverantwortlich innovative Lehrveranstaltungen zu den Themen, die sie interessieren, und die ihnen im Regellehrangebot fehlen.
Projektwerkstätten – Projekte für sozial und ökologisch nützliches Denken und Handeln – wurden im Jahr 1985 von Studierenden erstreikt und bereichern als studentisch selbstorganisierte Lehrveranstaltungen seitdem das Lehrangebot der Technischen Universität Berlin. Studierende entwickeln ihre eigenen Projektideen und setzen diese bei Bewilligung ihrer Projektanträge zusammen mit einer Gruppe von 15 bis 20 anderen Studierenden eigenverantwortlich und selbstorganisiert um. So machen sie Fragen zum Thema, die in der Regellehre unzureichend abgedeckt sind oder gar nicht vorkommen, und gestalten damit ihr Studium mit. Sie sind damit auch ein Inkubator für Innovationen in der Regellehre.
Die behandelten Inhalte reichen von Fragen des Umweltschutzes und der Energiewende über die Verflechtung von Technik, Kunst und Gesellschaft bis hin zu gesellschaftspolitischen Fragestellungen unserer Zeit. Der bewusst gewählte interdisziplinäre Ansatz erlaubt dabei zusätzliche, neue Perspektiven auf die gewählten Fragestellungen. Da die Fragestellungen eng mit den Lebensrealitäten der Studierenden verknüpft sind, beziehen sie als Forschungsfelder oder Kooperationspartner*innen häufig auch Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft mit ein und sind daher Experimentierfeld für transdisziplinäres Lernen und Forschen und wichtiger Brückenpfeiler für die Öffnung der Universität zur Gesellschaft.
Von 2012 bis 2020 ergänzten die im Rahmen des Qualitätspakts Lehre (QPL) durch die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten tu projects dieses selbstorganisierte Lehr- und Lernformat. Als großer Erfolg ist der anschließende Verstetigungsbeschluss für Projektwerkstätten und die Koordinationsstelle zu betrachten. Im Wintersemester 2022/23 laufen 26 Projekte parallel.
Das studentisch selbstorganisierte Konzept der Projektwerkstätten bietet großes Potential in Hinblick auf die bevorstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen und die transdisziplinäre Zusammenarbeit von Gesellschaft und Universitäten. Wir freuen uns über die Diskussion dieser Potentiale und die Vernetzung mit anderen Interessierten und Initiativen!
Kontakt
Judith Bönisch M.A.
Koordination Projektwerkstätten
Technische Universität Berlin
Zentraleinrichtung Weiterbildung und Kooperation
Wissenschaftsladen kubus
Sekr. FH 10-1
Fraunhoferstr. 33-36, 10587 Berlin
j.boenisch@tu-berlin.de
www.projektwerkstaetten.tu-berlin.de/menue/projektwerkstaetten_und_tu_projects/