How can academic staff development enhance teaching competencies for a digital and international future?
Aktionsforschung, Anwendungsfelder, Hochschuldidaktik, Wirkungsanalyse, Lehrinnovationen
Prof. Silke Bock
Technische Hochschule Mittelhessen
FB 21 – Management und Kommunikation, Studiengangsleitung MEDIAN_HE
Leitung Zentrum für kooperatives Lehren und Lernen (ZekoLL)
Dr. Beate Ehret
Technische Hochschule Mittelhessen
Zentrum für kooperatives Lehren und Lernen (ZekoLL)
Projekt NIDIT – Network for Impactful Digital International Teaching Skills
Aktionsforschung in der Hochschullehre lässt sich als kooperativer Reflexionsprozess zur Förderung von Lehr- und Lernentwicklungen beschreiben. Lehrende werden dabei unterstützt, eigene Fragen an ihre Lehre zu stellen und diese forschend näher zu erkunden. Wir stellen aktuelle Praxisbeispiele vor.
Mit Aktionsforschung können verschiedene Ziele verfolgt werden. Sie kann dazu beitragen, die eigene Lehre zu reflektieren, Entwicklungspotenziale zu identifizieren, die Wirkungen erprobter neuer Ideen genauer „unter die Lupe“ zu nehmen und die eigene Lehre empiriegestützt langfristig zu verbessern und weiterzuentwickeln (vgl. Schön 1983; Wildt 2006).
Der Dialog erfolgt dabei zwischen allen Beteiligten stets auf Augenhöhe. In diesem Zusammenhang kooperieren Hochschuldidaktiker*innen und Aktionsforschende mit Lehrenden, die ihren Erkenntnisprozess maßgeblich selbst bestimmen. Die Lehrenden und ihre Fragen, Ziele und Wünsche stehen dabei im Mittelpunkt der Lehrentwicklung und deren Erkundung. Sie werden damit selbst zu Forscher*innen im Kontext der Hochschuldidaktik. Ihre Lehre wird quasi zu ihrem eigenen Forschungsgegenstand (vgl. Huber 2009, 2014).
Auf diesem Weg werden Lehrende als Reflexionspartner*innen unmittelbar in den Evaluationsprozess ihrer Lehre miteinbezogen. Dieses besondere Rollenverständnis der Aktionsforschung legt die Basis für ein Kollaborieren von Lehrenden und Forschenden, um gemeinsam Prozesse der Lehrentwicklung zu erkunden, mit wissenschaftlicher Begleitung neue Wege zu gehen, neue Ideen (empiriegestützt) zu erproben und weiter zu entwickeln. Die dabei entstehende Nähe ist gewollt und zielführend, denn sie ermöglicht einen unmittelbaren und unverstellten Blick auf die individuelle Lehrpraxis und die damit verbundenen Lernprozesse der Studierenden, quasi von „innen“ und von „außen“.
Dadurch kann bei Lehrenden ein Reflexionsprozess angestoßen werden, der das individuelle Lehrhandeln betrachtet, (neue) Handlungsoptionen generiert, zu didaktischen Entscheidungen führt und in Aktion bzw. Veränderungen in der Praxis mündet. Eine wesentliche Besonderheit von Aktionsforschung ist dabei ihre Ergebnisoffenheit und damit verbunden ihr Potenzial, Entwicklungsprozesse des Lehren- und Lernens (weiter) zu befördern. Dieses Selbstverständnis ist zudem eng verbunden mit dem Anspruch, Ergebnisse zu veröffentlichen, sei es über wissenschaftliche Publikationen oder auch im Rahmen von Austauschforen mit anderen Lehrenden (Kolloquien, Werkstattgespräche, Lunch Bag Sessions etc.). So können die neugewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse auch anderen Lehrenden und Forschenden zugänglich gemacht werden und über den Dialog weitere Entwicklungsprozesse anstoßen. Dies trägt zu einer entsprechend gelebten Praxis bei und befördert die Verbreitung einer Lehrauffassung und -kultur des forschenden Lehrens und Lernens an Hochschulen.
Darüber hinaus kann die Beforschung der eigenen Lehre als Instrument der Qualitätsentwicklung genutzt werden, indem sie einen komplementären Beitrag zu standardisierten und vielfach primär quantitativ ausgerichteten Lehrevaluationen leistet. Unsere Praxisbeispiele beschreiben Lehrinnovationsprojekte, welche im Sinne der Aktionsforschung qualitativ und quantitativ evaluiert werden.
Das Verbundprojekt NIDIT der THM und der Universitäten Gießen und Marburg ermöglicht die Entwicklung und Erprobung neuer Weiterbildungsangebote zum Auf-/Ausbau digitaler und internationaler Expertise von Lehrenden. Ziel ist die Gestaltung einer zukunftsorientierte Lehre. Wie sich dies auf die Lehrpraxis der Lehrenden auswirkt, wird dabei u.a. im Rahmen von Aktionsforschung genauer analysiert.
Kontakt
Prof. Silke Bock
Technische Hochschule Mittelhessen,
FB 21 – Management und Kommunikation, Studiengangsleitung MEDIAN_HE
Methoden und Didaktik in angewandten Wissenschaften-Higher Education
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E-Mail: silke.bock@zekoll.thm.de
Postanschrift: Wiesenstr. 14, 35390 Gießen
Dr. Beate Ehret
Technische Hochschule Mittelhessen
Zentrum für kooperatives Lehren und Lernen (ZekoLL)
Projekt NIDIT – Network for Impactful Digital International Teaching Skills
Tel.: +49 (0) 6031 604-7524
E-Mail: beate.ehret@zekoll.thm.de
Postanschrift: Wilhelm-Leuschner-Str. 13, 61169 Friedberg